Ausstellung
Ausstellungsende: 19.12.2025
Blog von Friderica Magdalena "von" Wächter, österreichisch-neuseeländische Künstlerin mit schwedischen Wurzeln, geboren in Neuseeland, aufgewachsen in Italien, Österreich und Schweden, derzeit in Österreich lebend. Was als online-Zeichentagebuch begann, entwickelte sich daneben auch zur Dokumentation des Weges in ihre familiäre Vergangenheit und zur spirituellen Reise in sich selbst.
Ausstellung
Hier ist die Playlist, viel Freude beim Hören!
Am 25. Juli 1934 führte mein Großvater Otto Wächter einen Putschversuch der Nazis an, bei dem der damalige Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ermordet wurde.
Dollfuß selbst war ein katholisch-faschistischer Diktator, der die Demokratie in Österreich beendet hatte und der seine ideologische Grundlage im Bezug auf Deutschtum (in Österreichischer Variante) militant-autoritären Staat mit den Nazis auch in gemeinsamen Vereinen teilte. Zwei Tage vor der Ermordung war er noch Gast beim späteren Nazi-Kurzzeitkanzler Arthur Seyss-Inquart, dem Taufpaten meines Vaters und guten Freund meines Großvaters.
Dass retro katholisch-ideologische Gruppierungen von Österreich bis in die USA Dollfuß nun verherrlichen und als ein Modell für ihre religiös-ideologische Gesellschaftsordnung sehen, ist die eine Seite.
Die andere ist, dass die rechtsextremen Identitären regelmäßig rund um diese Jahrestag des Putschgeschehens, das sich damals gewalttätig im Bundeskanzleramt und im damaligen Rundfunkhauptgebäude in der Johannesgasse, beide im Ersten Bezirk in Wien gelegen, abspielte, einen großen rechtextremen Aufmarsch quer durch den Ersten Bezirk veranstalten.
Auch in der der Zeit des Nationalsozialismus gab es am 25. Juli immer einen prominenten Aufmarsch der damaligen Attentäter um den „Opfern“ in den eigenen Reihen, den in Folge des gescheiterten Putsches vom Österreichischen Staat Verurteilten und Hingerichteten, zu gedenken. Alles nur Zufall?
Fotografie aus dem Buch „ Hitlers zweiter Putsch“ von Otto BauerHeute stehen sich Rechtsextreme aus der Nachfolge der Nazis und reaktionär-katholische Gruppierungen wieder sehr nahe und das Bewusstsein für die Ereignisse des 25. Juli sind weitgehend, bis auf diese Kreise, verschwunden, zum 90. Jahrestag im Vorjahr gab es keine einzige diesbezüglich Sendung im ORF, der ansonsten Zeitgeschichte recht prominent beleuchtet.
Niemand heute ist wegen den Ereignissen damals schuldig, macht sich aber schuldig, wenn er oder sie diese Ideologien, die sich damals tödlich bekriegt haben, wieder zum Leben erwecken will!
Mein Mann, Gernot Galib Stanfel und meine Stieftochter Safiye Anna Stanfel haben vor drei Monaten gemeinsam ein neues Social Media Projekt auf TikTok, Instagram, Facebook und Youtube gestartet, von dem ich auch ein unterstützender Teil bin. Es freut mich, dass es so erfolgreich ist!
In dieser Folge spricht Udo Seelhofer mit Gernot Galib Stanfel. Stanfel ist Musiktherapeut und Hochschullehrer für islamische Religion an der kirchlichen pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Stanfels Buch „Das islamische Erbe Österreichs“ erschien 2024. Er unterhielt sich online mit ihm darüber, wie die Idee zu dem Buch entstanden ist, wie das islamische Erbe Österreichs genau aussieht und auch darüber, wie seine Familie und sein restliches Umfeld darauf reagierten, als er in jungen Jahren zum Islam konvertierte.
Dieses Buch ist das Ergebnis jahrzehntelanger Recherchearbeit, bietet einen umfassenden Blick über die Geschichte des Islam in Österreich und ist erhältlich bei shop.derislam.at.
Konzert der Rahmi Oruc Tekke mit Gernot Galib Stanfel, Nükhet Maria Stanfel und mir.
ORF-Bericht und Videos vom Fest der religiösen und kulturellen Minderheiten. Eine wohl vorbildliche Veranstaltung mit Respekt, Freude am gemeinsamen Tun mit den einzelnen Beitragen auf gleicher Augenhöhe ohne dass die einen Teil einer anderen Form sind. Klarheit und saubere formelle Eigenständigkeit ohne die anderen zu vereinnahmen sind erst die Voraussetzung für die Gemeinsamkeit in der Spiritualität. Schön dass wir etwas dazu beitragen konnten!
Matinée zu Ehren Philippe Sands, der den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels in der Minoritenkirche in Krems bekommen hat. Sehr berührend für uns, leider glänzte das offizielle Österreich durch Abwesenheit, kein Landespolitiker oder -in, vielleicht weil FPÖ - ÖVP Landbauer - Mikl Leiter das Thema nicht so mag, aber auch kein Grüner Kulturminister Kogler, sogar der lokale SP Bürgermeister hat sich vertreten lassen! Wenn man bedenkt was für eine Aufmerksamkeit auch des Staates das Équivalent (Deutscher Friedenspreis) in der Paulskirche in Deutschland bekommt, ist das echt peinlich (und auch ausländischen Gästen aufgefallen!).
Mein Großvater Otto Wächter, wie er als Nazi-Gouverneur von Lemberg die 14. Waffen SS Division ins Leben ruft, die zahlreiche Kriegsverbrechen begangen hat. Bis heute hat das Auswirkungen, siehe Artikel zu Selensky in Kanada.
Verantwortung hört oft nicht mit dem Ende unseres Lebens auf und unsere Taten können auch Generationen nach uns beeinflussen.
Tullnerbacher Kreativtage: Ausstellung im Gemeindezentrum Tullnerbach
8. Oktober:
Vor 85 Jahren standen meine Großeltern euphorisch am Balkon des Heldenplatzes neben Adolf Hitler. Diese Zeit und die Jahre zuvor prägen Österreich viel mehr als es vielen lieb ist und sie es wahrhaben wollen.
Aus diesem Anlass wurde gestern die Doku "Der lange Weg zum Anschluss" auf ORF 3 gezeigt, in der ich am Schluss vorkomme.
Sie wird am 16. Und 17. März wiederholt auf 3sat gesendet (22:55 und 14:35).
https://www.3sat.de/dokumentation/geschichte/der-lange-weg-zum-anschluss-106.html
Ich finde es gut, diese Geschichte mit den Wurzeln aus der Monarchie her zu erzählen, was in 45 Minuten nicht einfach ist, wobei man auch nicht vergessen darf, dass Antisemitismus eine wesentlichere Rolle gespielt hat, als in dem Film zu sehen ist.
Nur Jacqueline war geblieben, sie saß am Tisch der Kombüse, im Dämmerlicht einer Glühbirne und starrte ins Leere.
In diesem Moment betrat Horst Arthur Wächter, Kapitän der benachbarten "Regentag" und ehemaligen Sekretär von Friedensreich Hundertwasser, den Raum. Er hatte für den berühmten Maler dieses kleine Segelschiff organisiert, sich an dessen Umbau beteiligt und war auf der Suche nach einer Mannschaft um mit der "Regentag" nach Neuseeland zu segeln.
Jacqueline Marie Ollén kam wie die restliche Besatzung und die Touristen an Bord aus Schweden. Für sie war die Arbeit auf diesem Schiff, das unter anderem als Filmkulisse für Pippi Langstrumpf gedient hatte, eine gute Gelegenheit Geld zu verdienen um ihr Studium an der Stockholmer Sozialakademie fortzuführen.
Der Dreimaster "Meta af Byxelkrok" diente einigen Filmen als Kulisse, sie stellte unter anderem das Piratenschiff Hoppetossa von Pippi Langstrumps Vater Ephraim dar.
Meine Tochter Gwendolin Meta Kovacic wurde von der FOTOHOF Jury für die diesjährige SHORTLIST ausgewählt. Ihr Werk ist auf deren Online Plattform zu sehen, es sind Fotos die sie von ihrem Bruder Aljosha Kovacic, meinem Sohn, geschossen hat.
Die Ausstellung eröffnet am 1. Oktober ab 18 Uhr im FOTOHOF studio, um ca. 20 Uhr gibt es eine Open Air Projektion der gesamten Shortlist am Vorplatz der Galerie. Die KünstlerInnen werden in die Galerieräume eingeladen um ihre Arbeiten persönlich zu besprechen.
Gwendolin Meta Kovacic lebt seit ihrem Geburtsjahr 1999 in Wien. Nach dem abgeschlossenen Kunstgeschichte-Studium an der Universität Wien entschied sie sich, ihrer Leidenschaft für Fotografie nachzugehen und begann 2021 das Kolleg Fotografie an der Höheren Graphischen Bundes Lehr- und Versuchsanstalt. Dort lernte sie neben fotografischen Techniken auch ihren Zugang zur Fotografie intensiver kennen. Ihre Arbeiten ordnen sich derzeit zwischen die Begriffe Selbst, Bewusstsein und Entwicklung.
Am 1. Oktober 2022 beginnt sie das Studium in der Klasse für Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien an der Angewandten in Wien.
... und treibt ihre ersten Blüten.
Die Feistritztalbahn in der Oststeiermark, es gibt etwas Hoffnung, dass sie bestehen bleibt.
Hier der Link zum Artikel in der "Kleinen Zeitung" mit meiner Zeichnung.
Artikel von Livio Sirovich über meinen Großvater, den Grund für meinen Besuch in Rom und was wir dort getan haben.