Blog von Friderica Magdalena "von" Wächter, österreichisch-neuseeländische Künstlerin mit schwedischen Wurzeln, geboren in Neuseeland, aufgewachsen in Italien, Österreich und Schweden, derzeit in Österreich lebend. Was als online-Zeichentagebuch begann, entwickelte sich daneben auch zur Dokumentation des Weges in ihre familiäre Vergangenheit und zur spirituellen Reise in sich selbst.
Sonntag, 1. November 2009
Samstag, 31. Oktober 2009
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Dienstag, 27. Oktober 2009
Montag, 26. Oktober 2009
Sonntag, 25. Oktober 2009
Samstag, 24. Oktober 2009
ARTICHOKES
Ernst Ludwig Kirchner (1880-19389
Maler und Grafiker (Deutschland)
"Es ist deshalb nicht richtig, meine Bilder mit dem Maßstab der naturgetreuen Richtigkeit zu beurteilen, denn sie sind keine Abbildungen bestimmter Dinge oder Wesen, sondern selbständige Organismen aus Linien, Flächen und Farben, die Naturformen nur soweit enthalten, als sie als Schlüssel zum Verständnis notwendig sind.... Meine Bilder sind Gleichnisse, nicht Abbildungen." Ernst Ludwig Kirchner
Freitag, 23. Oktober 2009
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Dienstag, 20. Oktober 2009
Montag, 19. Oktober 2009
Sonntag, 18. Oktober 2009
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Montag, 12. Oktober 2009
Samstag, 10. Oktober 2009
Freitag, 9. Oktober 2009
Dienstag, 30. Juni 2009
Text von Andreas Spiegl zu meiner Arbeit:
Um eine Straße zu überqueren, kann man einen Zebrastreifen suchen, sich zur Ampel stellen und warten, bis diese grün wird, um damit der Ordnung und einer Vorstellung von Realität und Gesellschaft genüge zu tun.
Man kann sich aber auch dafür entscheiden, Straßen und Wege zu kreuzen, wo immer und wann immer man will. Die Bedingung dafür ist weniger eine grundsätzlich anarchistische Beziehung zur Ordnung als solcher, sondern ein Wissen darüber, eine Situation und die in ihr aktiven Bewegungen, Überraschungen und sich selbst einschätzen zu können.
Autos sind dann keine Autos mehr, sondern sie markieren Vektoren, die es zu kalkulieren gilt; Menschen sind dann keine Bürger mehr, die sich ordnungsgemäß verhalten, sondern Personen mit Gesichtern, Körperhaltungen und Stimmungen, die es in ihrer Spontaneität zu verstehen gilt. Ein Stück Kuchen am Tisch ist dann keine Nachspeise mehr, sondern eine Herausforderung.
Die Zeichnung, und vor allem die Zeichnung im Werk von Magdalena Ollén, folgt der allgegenwärtigen Herausforderung, Straßen, Wege, Menschen und Kuchen zu kreuzen, wann immer man will. Was sie repräsentiert, ist ein Blick auf die Welt, die jenseits ihrer Ordnungen und Regeln je aufs Neue verstanden und gesehen werden will.
So wird das Auto zum Treffpunkt mehrerer Koordinaten, und das Stück Torte wird jenseits ihrer Süße zur Herausforderung, die augenscheinlich architektonische Ordnung mit dem Lineament ihrer Flaumigkeit zu verbinden.
Was die Zeichnungen von Magdalena Ollén besonders hervorhebt, ist ihre Fähigkeit, für diese je aufs Neue ansetzenden Beobachtungen einen Raum zu entfalten, d.h. ihren Motiven auf dem Stück Papier nicht nur Raum zu geben, sondern ihnen auch einen Ort in diesem Raum zuzuweisen.
Was immer ihre Motive sind – geraten sie in ihren Blick, werden sie jenseits einer Ordnung neu gedacht und zugleich in eine Kartografie eingetragen, die sich allein an der Kunst orientiert. Auto, Kuchen und Gesichter sind nur Variablen einer anderen Ordnung.
Andreas Spiegl, Vizerektor der Akademie der bildenden Künste, Wien
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