Montag, 18. Dezember 2023

Radiosendung über Mevlana Rumis 750. Hochzeitstag

Zum gestrigen 750. Hochzeitstag Mevlana Rumis (der Tag seiner Rückkehr zur göttlichen Einheit) ein Ö1-Radiobeitrag mit Beiträgen auch von uns, 7 Tage zum Nachhören.

"Derwish III", egg tempera and chalk paint on canvas - © Friderica Magdalena "von" Wächter

Samstag, 9. Dezember 2023

Hundertwassers ausgedehntes Refugium auf Neuseelands Halbinsel geöffnet


An diesem Ort habe ich mein erstes halbes Lebensjahr verbracht, einige dieser Bäume hat vermutlich mein Vater gepflanzt und an der Hütte auch mitgearbeitet. Meinen Namen habe ich von Friedensreich (auf Englisch Frederic) Hundertwasser, der dort vor Ort mein Taufpate war. Er war einerseits ein sehr anerkannter Künstler, andererseits wirken seine Werke nach aussen besser, als sie im Kern tatsächlich sind und er ist vom Management gut verkauft worden (dem alles noch gehört).

Der erwähnte Hafen der dort entstanden ist war für das Schiff Regentag, das meine Eltern für Hundertwasser von Venedig dorthin nach Neuseeland gesegelt haben und im Zuge dieser Fahrt ich entstanden bin.

Hundertwasser's sprawling Northland sanctuary soon open to visitors

At this place, I spent the first half-year of my life. It's possible that my father planted some of these trees and also contributed to the construction of the cabin. I received my name, Friderica, from Friedensreich (Frederic) Hundertwasser, who became my godfather there. On one hand, he was a highly acclaimed artist; on the other hand, his works appear more impressive externally than they actually are at their core, and he has been effectively marketed by his management (which still owns everything).

The mentioned harbor that emerged there was for the ship "Regentag," which my parents sailed from Venice to New Zealand for Hundertwasser. It was during this journey that I came into this world.

Sonntag, 26. November 2023

Letzten Sonntag mit Philippe Sands in Krems, als ihm der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln verliehen wurde.

Matinée zu Ehren Philippe Sands, der den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels in der Minoritenkirche in Krems bekommen hat. Sehr berührend für uns, leider glänzte das offizielle Österreich durch Abwesenheit, kein Landespolitiker oder -in, vielleicht weil FPÖ - ÖVP Landbauer - Mikl Leiter das Thema nicht so mag, aber auch kein Grüner Kulturminister Kogler, sogar der lokale SP Bürgermeister hat sich vertreten lassen! Wenn man bedenkt was für eine Aufmerksamkeit auch des Staates das Équivalent (Deutscher Friedenspreis) in der Paulskirche in Deutschland bekommt, ist das echt peinlich (und auch ausländischen Gästen aufgefallen!).

Trotzdem eine würdige Veranstaltung, nicht zuletzt auch die Musik (Duo Sonoma), zum Nachschauen hier.

Philippe Sands hat übrigens bekanntgegeben, dass er das Preisgeld zusammen mit dem das er vor Kurzem in Spanien bekommen hat, schwerpunktmäßig Initiativen zur Verfügung stellen will, die sich um den Jüdisch - Muslimischen Dialog und der Friedensförderung bemühen, darunter die East-West Akademie von Daniel Barenboim und der Initiative in Österreich an Schulen von Rabbi Schlomo Hofmeister und Imam Ramazan Demir.  



Sonntag, 19. November 2023

A conversation with lovely Julie Lindahl, a critically acclaimed multi-national author and activist living in Sweden

Julie Lindahl is a critical acclaimed author, speaker and activist living in Sweden. Following a six-year journey in Europe and Latin America in which she discovered her grandparents´role in the Third Reich, her memoir, The Pendulum, was published and earned a wide praise in the US and Sweden.

In 2021, international lawyer Philippe Sands made the story of my grandfather's fate famous in his bestseller, "The Ratline." Unprocessed guilt and shame, and the failure to take responsibility for the truth about history are at the heart of today's wars and lead themes in this conversation, where we discuss living with the legacies of our grandparents.


Freitag, 20. Oktober 2023

Konzert mit Gernot Galib Stanfel mit dem Ensemble der Rahmi Oruc Tekke am 25. Oktober um 19.15 in der Buchhandlung analog

Wir freuen uns auf den Abend in Wiens schönster Buchhandlung! Und darauf Euch dabei zu sehen! 

25. Oktober, 19.15 Uhr
Otto-Bauergasse 6, 1060 Wien

Eine Reise durch islamische Musikwelten: Östlich von Mekka bis westlich von New York

Gernot Galib Stanfel hat auf seinem bisherigen Lebensweg einige Musikwelten sowohl stilistisch als auch geographisch durchwandert. Dabei hatte er immer wieder unterschiedliche Begleiterinnen und Begleiter. Aktuell sind es vor allem seine Frau Friderica Magdalena und seine Tochter Nükhet, mit denen er als Ensemble auftritt, Namensgeber ist Stanfels langjähriger musikalischer und geistiger Lehrer Dr Rahmi Oruc Güvenc. Der große Überbau dieser Reise sind islamisch geprägte Welten in unterschiedlichen Kulturen. Überraschungen, sowohl musikalisch als auch personell, sind aber nie auszuschliessen.
Bei freiem Eintritt!

Samstag, 14. Oktober 2023

Dienstag, 26. September 2023

Eklat in Kanada nach standing Ovations für SS-Mann aus der SS-Division die mein Großvater geschaffen hat

Mein Großvater Otto Wächter, wie er als Nazi-Gouverneur von Lemberg die 14. Waffen SS Division ins Leben ruft, die zahlreiche Kriegsverbrechen begangen hat. Bis heute hat das Auswirkungen, siehe Artikel zu Selensky in Kanada.

https://www.stern.de/politik/ausland/selenskyj-in-kanada--eklat-nach-standing-ovations-fuer-ex-ss-mann-33857588.html

Verantwortung hört oft nicht mit dem Ende unseres Lebens auf und unsere Taten können auch Generationen nach uns beeinflussen.


Mittwoch, 30. August 2023

6. - 8. Oktober: Gemeinschaftsausstellung in Tullnerbach

Tullnerbacher KreativtageAusstellung im Gemeindezentrum Tullnerbach

8. Oktober:

15:00 „Zum Tee beim Derwisch“ – Musik der Mystiker:
Ensemble der Rahmi Oruc Tekke (Leitung: Gernot Galib Stanfel) und Mireille Perreaux (Gast/Tanz)
 
Organisation: Lukas Haselböck


Sonntag, 12. März 2023

"Der lange Weg zum Anschluss"

Vor 85 Jahren standen meine Großeltern euphorisch am Balkon des Heldenplatzes neben Adolf Hitler. Diese Zeit und die Jahre zuvor prägen Österreich viel mehr als es vielen lieb ist und sie es wahrhaben wollen.

Aus diesem Anlass wurde gestern die Doku "Der lange Weg zum Anschluss" auf ORF 3 gezeigt, in der ich am Schluss vorkomme. 

Sie wird am 16. Und 17. März wiederholt auf 3sat gesendet (22:55 und 14:35).

https://www.3sat.de/dokumentation/geschichte/der-lange-weg-zum-anschluss-106.html

Ich finde es gut, diese Geschichte mit den Wurzeln aus der Monarchie her zu erzählen, was in 45 Minuten nicht einfach ist, wobei man auch nicht vergessen darf, dass Antisemitismus eine wesentlichere Rolle gespielt hat, als in dem Film zu sehen ist.

Samstag, 3. Dezember 2022

Es hatte einen Sturm im Hafen von Rhodos gegeben, weshalb die gesamte Besatzung das Schiff verlassen hatte.

Nur Jacqueline war geblieben, sie saß am Tisch der Kombüse, im Dämmerlicht einer Glühbirne und starrte ins Leere.

In diesem Moment betrat Horst Arthur Wächter, Kapitän der benachbarten "Regentag" und ehemaligen Sekretär von Friedensreich Hundertwasser, den Raum. Er hatte für den berühmten Maler dieses kleine Segelschiff organisiert, sich an dessen Umbau beteiligt und war auf der Suche nach einer Mannschaft um mit der "Regentag" nach Neuseeland zu segeln.


Auf dem Bild ist das kleine Segelschiff "Regentag" in Vorderansicht zu sehen. Es hat bunte senkrecht weiss-rot gestreifte Segel. Auf dem Bug steht ihr Name Regentag, darunter Panama.
An Deck kann man, wenn man genau hinsieht, einen Mann erkennen der gerade arbeitet, das ist mein Vater. Man sieht seine die Haare und einen Teil seines nackten Rückens von hinten. Dieses Farbfoto wurde von meiner Mutter Jacqueline Marie Ollén  1976 vom Beiboot aus aufgenommen.

Sonntag, 13. November 2022

Am anderen Ende der Welt gibt es eine Bucht, dort bin ich geboren. Sie heisst Bay of Islands.


Meine Mutter hatte meinen Vater in Rhodos kennengelernt, als sie auf dem Dreimaster "Meta af Byxelkrok", der dort im Hafen vor Anker lag, als Köchin arbeitete.

Jacqueline Marie Ollén kam wie die restliche Besatzung und die Touristen an Bord aus Schweden. Für sie war die Arbeit auf diesem Schiff, das unter anderem als Filmkulisse für Pippi Langstrumpf gedient hatte, eine gute Gelegenheit Geld zu verdienen um ihr Studium an der Stockholmer Sozialakademie fortzuführen.


Der Dreimaster "Meta af Byxelkrok" diente einigen Filmen als Kulisse, sie stellte unter anderem das Piratenschiff Hoppetossa von Pippi Langstrumps Vater Ephraim dar.

Samstag, 8. Oktober 2022

Friderica Magdalena "von" Wächter - Tag des offenen Ateliers am 15. Oktober 2022 von 10:00 bis 20:00

Willkommen zum Tag des offenen Ateliers am 15. Oktober 2022 in Pressbaum, Pfalzauerstrasse 24.
Es gibt von 10:00 bis 20:00 Ölmalerei, Graphiken, Aquarelle und Zeichnungen von mir zu sehen und zu kaufen. 

www.magdalenavonwaechter.com

Dienstag, 27. September 2022

"We share the same sky" a book by Rachael Cerrotti


Rachael Cerrotti is an award-winning author, educator, and documentary storyteller. Through an interdisciplinary practice, she explores stories rooted in the humanity of grief and inherited memory. She recently wrapped her role as the Inaugural Storyteller in Residence for USC Shoah Foundation where she created and hosted The Memory Generation podcast. She is now a fellow with The Witness Institute, joining an international cohort of leaders exploring how to build communities of moral reflection. She is also a Us@250 fellow at New America where her storytelling work is being supported as part of the efforts to commemorate America’s 250th anniversary.

🇳🇿
I just finished reading the book "We share the same Sky" by Rachael Cerrotti, it tells the true story tracing her grandmothers' footsteps who managed to escape from Prague as a jewish teen refugee.
I recommend it highly also because of it's contemporary relevance. Hopefully it will come out in german, swedish and italian soon, since this dark period of time has left its traces until today, not only in Europe.

(Translations in German, Italian and Swedish below)

🇦🇹
Gerade habe ich das Buch „We share the same Sky“ von Rachael Cerrotti zu Ende gelesen. Unter anderem erzählt Rachael ihre wahre Geschichte auf den Spuren ihrer Großmutter Hana, die als Jüdischer Jugendlicher Flüchtling aus Prag fliehen musste.
Es ist nicht nur wunderbar geschrieben, ich empfehle es auch wegen seiner Aktualität. Hoffentlich kommt es sehr bald auf deutsch, schwedisch und italienisch heraus, da diese dunkle Zeit ihre Spuren hinterlassen hat, nicht nur in Europa.

🇮🇹
Ho appena finito di leggere il libro di Rachael Cerrotti "We share the same sky". Non è solamente scritto magnificamente, lo consiglio per la sua attualità. Rachael racconta la sua vera storia sulle orme di sua nonna Hana, che é stata una giovane rifugiata ebrea.
Spero che sarà tradotto in Tedesco, Italiano e Svedese presto, dopo ché questo tempo buio ha rilasciato le sue tracce fino a oggi non solamente in tutta l'Europa.

🇸🇪
Jag har just läst Rachael Cerrottis bok "We share the same sky". Den är inte bara skriven sensationellt, jag rekommenderar den också för dess aktualitet. Rachael berättar sin sanna historia i fotspåren av sin mormor Hana, som var en ung judisk flykting.
Jag hoppas att den kommer att översättas på svenska, italienska och tyska snart, eftersom denna mörka tid har släppt sina spår fram till idag inte bara i hela Europa.

Sonntag, 25. September 2022

Rückblick auf die Ausstellung und das Konzert am 17. September 2022 anlässlich des Festivals Kreatives Tullnerbach


Zum Festival Kreatives Tullnerbach im dortigen Gemeindezentrum  trug ich einige Bilder zur Gruppenausstellung zum Thema "Begegnungen" bei. Unter dem Titel "West-Östlicher Diwan" spielte mein Mann Gernot Galib Stanfel ein Konzert zu meinen Bildern. Ich begleitete ihn musikalisch auf eine Reise zwischen „Orient und Okzident“.
Mit den Vorfahren unserer hier bekannten Musikinstrumente erklang die Musik von der Seidenstraße bis nach Österreich, Musik von Nomaden, Mystikern und Ländern aus drei Kontinenten und in vielen Sprachen. Dabei zeigte sich, dass doch viel „fremd“ Scheinendes viel mit uns hier vor Ort zu tun hat und Teil unseres Lebens ist.

Gernot Galib Stanfel, Omar Kir al Anam und ich vor seinem Auftritt

Freitag, 23. September 2022

Ausstellung meiner Tochter Gwendolin Meta Kovacic am 1. Oktober 2021 im Fotohof STUDIO

Meine Tochter Gwendolin Meta Kovacic wurde von der FOTOHOF Jury für die diesjährige SHORTLIST ausgewählt. Ihr Werk ist auf deren Online Plattform zu sehen, es sind Fotos die sie von ihrem Bruder Aljosha Kovacic, meinem Sohn, geschossen hat.

Die Ausstellung eröffnet am 1. Oktober ab 18 Uhr im FOTOHOF studio, um ca. 20 Uhr gibt es eine Open Air Projektion der gesamten Shortlist am Vorplatz der Galerie. Die KünstlerInnen werden in die Galerieräume eingeladen um ihre Arbeiten persönlich zu besprechen.

Gwendolin Meta Kovacic lebt seit ihrem Geburtsjahr 1999 in Wien. Nach dem abgeschlossenen Kunstgeschichte-Studium an der Universität Wien entschied sie sich, ihrer Leidenschaft für Fotografie nachzugehen und begann 2021 das Kolleg Fotografie an der Höheren Graphischen Bundes Lehr- und Versuchsanstalt. Dort lernte sie neben fotografischen Techniken auch ihren Zugang zur Fotografie intensiver kennen. Ihre Arbeiten ordnen sich derzeit zwischen die Begriffe Selbst, Bewusstsein und Entwicklung.

Am 1. Oktober 2022 beginnt sie das Studium in der Klasse für Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien an der Angewandten in Wien.

Samstag, 20. August 2022

Ich gebe zu, das Dampflokfieber hat mich erfasst

 ... und treibt ihre ersten Blüten. 

Die Feistritztalbahn in der Oststeiermark, es gibt etwas Hoffnung, dass sie bestehen bleibt.

Hier der Link zum Artikel in der "Kleinen Zeitung" mit meiner Zeichnung.

Freitag, 20. Mai 2022

Auf den Spuren der islamischen Kulturanteile Wiens

Hier sind der erste und der zweite Teil einer Serie über die islamischen Spuren von Wien mit meinem Mann Gernot Galib Stanfel. Letztendlich ist es nur eine Auswahl, es gibt noch viel mehr in ganz Osterreich, alles zusammen soll bald in einem Buch herauskommen.


Montag, 16. Mai 2022

Mauthausen Gedenkfeier


Ich habe Galib zur Gedenkfeier ins ehemalige KZ Mauthausen begleitet, er war dort Teil der Delegation seiner Hochschule (KPH Wien-Krems). Wir gingen unmittelbar hinter den Repräsentanten des Staates, den Ministern, Laundeshauptleuten, Ex-Präsident, Parlamentsabgeordneten usw. beim Gedenkmarsch durch die Anlage. Es ist dies laut Organisatoren die größte Gedenkfeier Europas. An diesem Platz und auch mit Details konfrontiert zu sein ist definitiv erschütternd. Auch viele repräsentative Menschen mit Anzügen die kurz ernsthaft innehalten können das in Wirklichkeit in keinster Weise wieder gut machen. 

Die Gefahr des routinierten Gedenkens ist dabei sehr wohl auch merkbar. Was wir wirklich brauchen ist ein Bewusstsein für eine wirkliche Verantwortungskultur die sich nicht in 30 Minuten Zeremonien, sondern im täglichen Leben der aktiven Politik und im Bewusstsein der Gesellschaft niederschlägt. Auf jeden Fall ist es natürlich gut, dass solche Termine stattfinden und ich bin froh auch meine Möglichkeit (mich selbst, mehr bin ich nicht) eingebracht zu haben.


Donnerstag, 12. Mai 2022

Praxis für Haptische Gestaltbildung & Psychologische Beratung

Unter anderem hat mir die Kreativmethode "Arbeit am Tonfeld" geholfen mich der dunklen Vergangenheit meiner Familie zu stellen und im Jetzt anzukommen, einem Leben in Fülle und Dankbarkeit.

Samstag, 26. März 2022

Ausbildung beendet, neue Arbeit beginnt


Nach 5 Jahren berufsbegleitender Ausbildung bin ich nun mit Stempel und Unterschrift Lebens- und Sozialberaterin mit der Methode Arbeit am Tonfeld.
Die Wirtschaftskammer hat meine Unterlagen geprüft und ich habe alle Kriterien erfüllt, dass ich die Arbeit in meiner Praxis für Haptische Gestaltbildung & Psychologische Beratung in Pressbaum mit Klienten offiziell beginnen kann.

Samstag, 5. März 2022

Geschichts-Déjà-vu

(Foto aus dem Arbeitstagebuch meines Großvaters)

April / Mai 1940: Hitler - Stalin Pakt, Polen wird zwischen Nazi Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Eine große Flüchtlingsbewegung aus dem sowjetisch besetzten Teil Polens geht in Richtung Westen. Die Grenze zwischen Deutschland und der Sowjetunion verläuft westlich von Lemberg bei Przemysl. Ukrainer, Polen, Deutsche flüchten über die Grenze zu Verwandten oder werden in Lagern aufgenommen. Verweigert wird die Flucht von Seiten Nazi-Deutschlands zigtausenden Juden. Mein Großvater Otto Wächter als Gouverneur von Krakau leitet die endgültigen Gespräche darüber mit den Sowjets in Lemberg, in dem er zwei Jahre später selbst deutscher Gouverneur, nach Beginn des Krieges mit der Sowjetunion, sein wird. Juden werden an der Grenze gestoppt bzw. zurückgeschickt und ihrem Schicksaal überlassen.

März 2022: Angriffskrieg Putins auf die Ukraine. Eine große Flüchtlingsbewegung aus der von den Russen angegriffenen Ukraine geht in Richtung Westen. Die Grenze zu Polen und der EU verläuft westlich von Lemberg bei Przemysl. Ukrainer, Angehöriger anderer Staaten die in der Ukraine gelebt hatten, flüchten über die Grenze zu Verwandten, auch in weiteren Ländern der EU oder werden in Lagern aufgenommen. Verweigert wird von Seiten Polens die Flucht von Menschen aus dem Irak, Indien, afrikanischen Staaten, die in der Ukraine gelebt hatten und keinen Daueraufenthalt dort besaßen. 

Polen, Österreich und andere Staaten können auch ohne Nazis betreffend Flüchtlingen rassistisch sein. Die EU stellt es den einzelnen Staaten frei wie sie sich diesbezüglich verhalten, es gibt nach wie vor  keine gemeinsame Line der Menschlichkeit.

PS: Die abgewiesenen jüdischen Flüchtlinge hatten damals Glück im Unglück, viele wurden in der Folge nicht von den Nazis ermordet sondern „nur“ von den Sowjets deportiert, viele fielen aber nach 1941 den Nazis trotzdem zum Opfer.

Dienstag, 1. März 2022

Ukraine – Russland. Schon damals in der Ukraine und in Österreich!



Schon mein Urgroßvater Josef Wächter kämpfte im ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee so „nachhaltig“, dass er dafür den höchsten Orden der Monarchie plus die Erhebung in den Adelsstand als Freiherr erhielt. Das war bei Lemberg, in der Ukraine, der Kampf war gegen die russische Armee.

Mein Großvater Otto Wächter war der Nazi Gouverneur von Lemberg im zweiten Weltkrieg, was das bedeutet ist ja inzwischen hinlänglich bekannt. Als dieser Gouverneur schuf er, in Zusammenarbeit mit Unterstützung des orthodox-unierten Bischofs von Lemberg, die „Galizische SS Division“, eine SS Einheit die aus freiwilligen Ukrainern bestand  und die in Folge  im Kampf gegen die Sowjetarmee zahlreiche Kriegsverbrechen vor allem an Zivilsten beging.

In den letzten beiden Wochen des zweiten Weltkrieges wurde diese SS Division in „Ukrainische Nationalarmee“ umbenannt, es war dieselbe SS, aber ein anderer Name. Stationiert war diese SS damals in der Südsteiermark um Bad Gleichenberg, dem heute so benannten „Vulkanland“. In dieser Gegend gibt es bis heute einige Denkmäler und gut gepflegte Grabstätten dieser SS Divison, als „Ukrainische Nationalarmee“ bezeichnet: In Bad Gleichenberg, Trautmannsdorf und  Feldbach. Dort steht leider kein Wort davon wer diese Armee wirklich war. Es war in der Südsteiermark, wo nun erstmals eine „ukrainische“ Armee gegen die russische bzw. sowjetische kämpfte – allerdings waren da die Ukrainer die Nazis und die Sowjets die Befreier.

Das Zeichen dieser Armee, der gelbe Löwe auf blauem Grund, wird heute noch in der Ukraine von rechtsradikalen Nationalisten und Neonazis als ihr Symbol verwendet und rechtsradikale ukrainische Paramilitärs berufen sich seit Jahren auf diese „Nationalarmee“ vulgo SS. Das gibt Putin die Möglichkeit, alle ukrainischen Politiker als „Nazis“ zu bezeichnen auch wenn diese Leute natürlich nicht die Mehrheit in der Ukraine sind. Aber gerade dort wäre es sehr wichtig am eigenen Umgang mit Rassismus zu arbeiten und das was mein Großvater bis heute hinterlassen hat als das zu sehen was es ist, und es erinnert uns achtsam zu sein was wir tun, weil es Folgen über Generationen haben kann, im Guten wie auch im Schlechten. 

UPDATE: Da in unserer Gesellschaft derzeit momentan offenbar nur mehr in einfachsten Schwarz-Weiß Mustern diskutiert werden kann (siehe einige Kommentare unter meinem Facebook-Posting), und das eigentlich Selbstverständliche nicht mehr vorausgesetzt und wahrgenommen wird: Faschistische Unmenschlichkeit kann tatsächlich viele Gesichter haben, Naziherrschaft genauso wie Putins Krieg. Wir müssen uns davor hüten solche Dinge zu verwenden um eigene Ziele zu erreichen. Unreflektiertes fortsetzen socher "Traditionen" kann dem nächsten Faschismus auf der anderen Seite als billiges Argument dienen.