Dienstag, 1. März 2022

Ukraine – Russland. Schon damals in der Ukraine und in Österreich!



Schon mein Urgroßvater Josef Wächter kämpfte im ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee so „nachhaltig“, dass er dafür den höchsten Orden der Monarchie plus die Erhebung in den Adelsstand als Freiherr erhielt. Das war bei Lemberg, in der Ukraine, der Kampf war gegen die russische Armee.

Mein Großvater Otto Wächter war der Nazi Gouverneur von Lemberg im zweiten Weltkrieg, was das bedeutet ist ja inzwischen hinlänglich bekannt. Als dieser Gouverneur schuf er, in Zusammenarbeit mit Unterstützung des orthodox-unierten Bischofs von Lemberg, die „Galizische SS Division“, eine SS Einheit die aus freiwilligen Ukrainern bestand  und die in Folge  im Kampf gegen die Sowjetarmee zahlreiche Kriegsverbrechen vor allem an Zivilsten beging.

In den letzten beiden Wochen des zweiten Weltkrieges wurde diese SS Division in „Ukrainische Nationalarmee“ umbenannt, es war dieselbe SS, aber ein anderer Name. Stationiert war diese SS damals in der Südsteiermark um Bad Gleichenberg, dem heute so benannten „Vulkanland“. In dieser Gegend gibt es bis heute einige Denkmäler und gut gepflegte Grabstätten dieser SS Divison, als „Ukrainische Nationalarmee“ bezeichnet: In Bad Gleichenberg, Trautmannsdorf und  Feldbach. Dort steht leider kein Wort davon wer diese Armee wirklich war. Es war in der Südsteiermark, wo nun erstmals eine „ukrainische“ Armee gegen die russische bzw. sowjetische kämpfte – allerdings waren da die Ukrainer die Nazis und die Sowjets die Befreier.

Das Zeichen dieser Armee, der gelbe Löwe auf blauem Grund, wird heute noch in der Ukraine von rechtsradikalen Nationalisten und Neonazis als ihr Symbol verwendet und rechtsradikale ukrainische Paramilitärs berufen sich seit Jahren auf diese „Nationalarmee“ vulgo SS. Das gibt Putin die Möglichkeit, alle ukrainischen Politiker als „Nazis“ zu bezeichnen auch wenn diese Leute natürlich nicht die Mehrheit in der Ukraine sind. Aber gerade dort wäre es sehr wichtig am eigenen Umgang mit Rassismus zu arbeiten und das was mein Großvater bis heute hinterlassen hat als das zu sehen was es ist, und es erinnert uns achtsam zu sein was wir tun, weil es Folgen über Generationen haben kann, im Guten wie auch im Schlechten. 

UPDATE: Da in unserer Gesellschaft derzeit momentan offenbar nur mehr in einfachsten Schwarz-Weiß Mustern diskutiert werden kann (siehe einige Kommentare unter meinem Facebook-Posting), und das eigentlich Selbstverständliche nicht mehr vorausgesetzt und wahrgenommen wird: Faschistische Unmenschlichkeit kann tatsächlich viele Gesichter haben, Naziherrschaft genauso wie Putins Krieg. Wir müssen uns davor hüten solche Dinge zu verwenden um eigene Ziele zu erreichen. Unreflektiertes fortsetzen socher "Traditionen" kann dem nächsten Faschismus auf der anderen Seite als billiges Argument dienen.

Samstag, 12. Februar 2022

ORF Beitrag in „Religionen der Welt“

Heute war ein Beitrag in ORF2 mit uns von Lena Göbl (Redaktion) und Martin Piro (Kamera) über Liebe im Islam.


 

Montag, 31. Januar 2022

Sufi Konzert in Batschuns, Vorarlberg - "Sufi Musik von Mekka bis zum Bodensee"


Am 28. 1. 2022 spielte das Ensemble der Rahmi Oruc Tekke unter der Leitung von Gernot Galib Stanfel mit Friderica Magdalena Wächter- Stanfel und Nükhet Maria Stanfel ein Konzert unter dem Thema "Sufi Musik von Mekka bis zum Bodensee" in der Kapelle des Bildungshaus Batschuns.



Donnerstag, 20. Januar 2022

Rezipierung von der Lesung in Radstadt in den Medien und Video zum Nachsehen

Beatrix Mitterweissacher (Literaturverein St. Johann/Tirol), Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum München), Philippe Sands, Peter Arp, Friderica Magdalena Wächter-Stanfel, Elisabeth Schneider (Kulturverein Das Zentrum Radstadt), Tomas Friedmann (Literaturhaus Salzburg) v.l.n.r.

 

Artikel von Mirjam Zadoff in der Presse: 

https://www.diepresse.com/6085794/wenn-das-erinnern-verboten-wird

Artikel in den Salzburger Nachrichten: 

https://www.sn.at/salzburg/chronik/die-last-von-ns-taetern-und-ihren-opfern-115666951

 

Mittwoch, 12. Januar 2022

Gespräch mit Philippe Sands, Mirjam Zadoff und Lesung von Peter Arp in St. Johann und Radstadt

Es hat mich sehr gefreut bei den Gesprächen mit Philippe Sands in St. Johann in Tirol und Radstadt am 10. und 11.1.2022, die von Mirjam Zadoff moderiert wurden und bei denen Peter Arp vorlas. 

In den Rückmeldungen wurde das Programm als etwas durchaus Besonderes wahrgenommen, das in den Regionen noch länger Nachhall haben wird. Gegen das Schweigen anzukämpfen ist wichtiger denn je, auch wenn es nicht immer allen recht ist. 

Wenn jemand das Programm in St. Johann nachsehen will, hier ist das Video dazu:

  

Dienstag, 21. Dezember 2021

Artikel über das Buch "The Ratline" und Interview mit mir in der Israelischen Boulevardzeitung Israel Hayom

Im Interview mit mir haben sich offenbar ein paar Übersetzungsfehler eingeschlichen, die aber nicht wesentlich sind. Wen Details interessieren, ich habe den Mitschnitt des Originals auf Deutsch.

Freitag, 17. Dezember 2021

Freitag, 22. Oktober 2021

Dienstag, 12. Oktober 2021

Buchbesprechung "The Ratline"

Das Kompetenzzentrum für interkulturelles, interreligiöses und interkonfessionelles Lernen veranstaltete am 5. Oktober 2021 im Stephanisaal am Stephansplatz die Buchbesprechung von „The Ratline“ von Philippe Sands. Beim anschließenden Podiumsgespräch mit dem Autor selbst, Friderica Magdalena Wächter-Stanfel und Awi Blumenfeld wurde das Thema „How silence (can) affect the presence“ aufgegriffen. Alle drei Podiumsteilnehmer*innen sind Nachfahren von Großeltern, die mit dem Holocaust konfrontiert waren, entweder als Opfer oder als Täter. Moderiert wurde das Gespräch von Gernot Galib Stanfel.

Philippe Sands betonte eingangs aus seiner Erfahrung als Anwalt für internationales Recht, der mit Fällen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid zu tun hat, sowie als Autor der Bücher „East-west Street“ („Rückkehr nach Lemberg“) und „The Ratline“ („Die Rattenlinie“), dass das Verschweigen und die Folgen davon nicht vorbei seien sowie auch heute noch zu Antisemitismus, Islamophobie, Rassismus usw. führen. Friderica Magdalena Wächter-Stanfel berichtete über die Folgen des Schweigens in ihrer Familie als Nachfahrin eines hochrangigen Nazi-Täters, wie es ihr persönliches Leben beeinträchtigt hatte und wie das Beenden des Schweigens zu Heilung führen kann. Awi Blumenfeld stellte heraus, wie sehr sich das Umfeld in unseren Tätergesellschaften aufgrund des Durchbrechen des Schweigens zum Positiven gewandelt hat, sodass er als gläubiger Jude sich entscheiden kann hier in Wien zu leben.

Die Veranstaltung war auch ein schönes Beispiel, wie Vertreter*innen unterschiedlicher Religionen an der KPH Wien/Krems eine nachhaltige, über den Rahmen der Hochschule hinauswirkende, Veranstaltung möglich machen können.